Eine Frage der Ehre: Der Halbtagsjob eines Geraer FCC-Fans
Thomas Hünniger bastelt seit über einem Jahr an einem Modell des Ernst-Abbe-Sportfeldes: Man muss schon ein bisschen verrückt sein, viel Freizeit investieren und natürlich FCC- Fan sein, um Tage, Wochen, Monate, bald Jahre seines Lebens zu opfern, um den geheiligten Rasen der Lieblingsmannschaft nachzubauen.
Ja, der Wahnsinn hat einen Namen! Thomas Hünniger, gebürtiger Geraer, fühlt sich seit seinem 7. Lebensjahr dem FC Carl Zeiss Jena auf eine Art und Weise verbunden, die mit Worten nicht beschrieben, sondern nur mit Taten zum Ausdruck gebracht werden kann. Ihm reichte es nicht, nur Plakate zu Heimspielen zu gestalten und Weihnachtsfeiern für den Fanclub zu organisieren.
Der Modellbauer, der auch privaten Kontakt zu Ex- Spielern pflegt, will das Besondere zeigen. Seit ca. einem Jahr werkelt der Familienvater täglich mindestens 3 Stunden an seinem Modell des Ernst- Abbe-Sportfeldes, das inzwischen eigene Sponsoren hat. Denn sein „Halbtagsjob“ hat ihn bislang etwa 4.500 Euro gekostet, statt eingebracht!
Für uns Außenstehende klingt das wohl etwas befremdlich. Für einen Modellbauer, der den FCC im Herzen trägt, ist es „just another day at the office“.
Übrigens: Auf die Frage hin, ob er sich vorstellen könne, die Jenaer Innenstadt nachzubauen, antwortete der 40- jährige: „Wenn meine Familie davon leben kann, dann bau' ich auch die Jenaer Innenstadt nach, dann aber sicher in einem anderen Maßstab. Sonst braucht man eine Turnhalle zum Ausstellen des Modells.“




Text: Nico Bornschein
Fotos: Thomas Hünniger, mit freundlicher Genehmigung