Die Jahresvorschau von Hartfried Ackermann

2012 wird ein kurzes Jahr. Jedenfalls, wenn man den Mayas glauben mag. Nach deren Kalender soll die Welt nämlich am 21. Dezember untergehen. Da heißt es, clever sein. Ich empfehle, bis dahin den kompletten Jahresurlaub aufzubrauchen. Oder den Dispo gnadenlos auszureizen, im Suff eine S-Klasse zu schrotten und den Schaden in Raten zu begleichen. Beginnend ab Januar 2013.
Wobei ich mich auf diesen Maya-Quatsch nicht wirklich verlassen würde. Vielleicht wurde der Kalender für 2012 ja von einem Praktikanten der Mayas geschrieben und der hatte dann, angekommen beim 21.12., einfach keinen Bock mehr. Oder das Praktikum war zu Ende und er hat eben nicht alles geschafft. Oder der oberste Kalenderschreiber der Mayas musste mal früher aus dem Büro, weil er noch was vorhatte. Zahnarzt vielleicht. Oder die Heizungsableser kamen. Wäre ja alles möglich, nicht wahr?
Falls Sie zu einem der zwölf Sternzeichen gehören, lesen Sie den folgenden Abschnitt bitte besonders aufmerksam:
Gesundheit: Vorsicht! Vor allem im Februar und im November könnte es sein, dass Sie sich eine Erkältung einfangen.
Liebe: 2012 wird Ihr Jahr! Eine unverhoffte Begegnung steht an. Valentinskarten sollten jedoch zur Sicherheit allgemein gehalten werden.
Beruf: Fahren Sie vorausschauend, halten Sie genügend Abstand zu Ihrem Vordermann und blenden Sie stets rechtzeitig ab. So kommen Sie sicher zur Arbeit und wieder nach Hause.
Geld: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, über eine Investition nachzudenken.
Allgemein: In den späten Abendstunden ist mit vermehrter Müdigkeit zu rechnen.
Nach dem das geklärt wäre, nun der globale Blick in die Zukunft: Was bringt uns das Jahr 2012? Sportlich wird es zweifellos ein grandioses Jahr, denn Deutschland wird Fußball-Europameister werden. Zwar ist das Teilnehmerfeld mit einigen Hochkarätern besetzt, doch wird es sich bis zum Sommer noch deutlich verkleinern. Die Mannschaften aus Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien werden vermutlich gar nicht anreisen können, da ihre Länder bis dahin wohl pleite sein werden. Das ist gut für Deutschland, das zwar ebenfalls hoch verschuldet ist, aber immer noch über genügend liquide Mittel verfügt, Jogis Ballartisten gen Polen und Ukraine zu schicken, damit die dem Rest Europas mal zeigen, wie man England im Elfmeterschießen besiegt.

Bleiben wir beim Fußball: Der FC Carl Zeiss Jena wird nach sensationellen 17 Siegen in Folge in die 2. Bundesliga aufsteigen, dann aber nach der Zweitliga-Auftaktniederlage den Trainer entlassen (Präsident Rainer Zipfel: „Wir mussten die Reißleine ziehen!“) und anschließend das Duo van Eck/Weber in die Oberaue zurückholen.
Ähnlich wird es Bundespräsident Wulff ergehen, der in der 7. Kalenderwoche zurücktreten wird, weil er – wie die BILD-Zeitung berichtet – über eine Kreditaffäre stolperte und zu dem der BILD-Zeitung die Schriftgröße ihrer Schlagzeile vorschreiben wollte. Anschließend wird Wulff Chefredakteur bei BILD und berichtet exklusiv aus der bundespräsidialen Toilette.
Und sonst? Richten wir uns schon mal auf gnadenlos überzogene Miet- und Grundstückspreise in Jena sowie weiter steigende Benzinpreise ein. Alles beim Alten auch im Rathaus: OB Dr. Schröter gewinnt im April die Oberbürgermeister-Wahlen und lässt anschließend zu Ehren der von ihm vernichtend geschlagenen Mitbewerber ein zwölfstöckiges Mausoleum auf dem Eichplatz errichten. Daraufhin ruft ein Jenaer Online-Portal zu einer weiteren Petition gegen die innerstädtische Bebauung, das Wahlergebnis sowie die Erdanziehungskraft auf. Zur Zeichnung der Petition klicken Sie bitte hier.
Alles Gute für 2012,
Ihr Hartfried Ackermann!
Foto: © Peter Smola / pixelio.de