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Wir sind Europameisterin!

Eine Verbal-Grätsche aus dem Abseits von Hartfried Ackermann: Am Donnerstagabend besiegten Deutschlands Fußballfrauen England mit 6:2 und holten den 5. EM-Titel in Folge - Männerfußball geht anders!


Noch vor Jahren nörgelten die DamenInnen des Hauses, wenn der liebe Göttergatte nach einer harten Arbeitswoche den Samstag und Sonntag fußballschauend vor dem Fernseher verbrachte. Bis zu dem Tag, als der Frauenfußball erfunden wurde. Vermutlich von einem Mann, doch dazu später. Seit jenem Tag jedenfalls verfolgen nun plötzlich auch die VertreterInnen des schwachen Geschlechts interessiert Fußballspiele im TV. Ohne zu nörgeln. Und ohne zu bügeln. Naja.

Anfangs habe ich Frauenfußball nicht ernst genommen. Mir sind SpielerInnen von jeher suspekt, die sich bei der Ausführung eines Freistoßes in der Mauer stehend die Hände schützend vor die Brust halten. So geht das nicht! Beim Fußball gehören die Hände in den Schritt, und zwar so oft wie möglich! Und außerdem heißt der Mannschaftskapitän immer noch Kapitän und nicht Kapitänin. Mein Gott! Wie sehr wollen wir die deutsche Sprache denn noch vergewaltigen?! Überhaupt gehen mir diese Gender-konformen Wortungetüme langsam auf den Sack. AbgeordnetInnen, DelegiertInnen, TeilnehmerInnen... Darf ich daraus schlussfolgernd zu einer Frau korrekterweise Ärschin sagen, wenn sie sich richtig doof benimmt?

Männer haben den Frauenfußball deshalb erfunden, damit die Mädels endlich Ruhe geben, wenn wir unsere Lieblingssportart im Fernsehen verfolgen. Was sich aber irgendwann ins Gegenteil verkehrte. Jetzt sitzt SIE mit einem Becks Lemon in der Hand auf der Couch. Die deutschen Frauennationalmannschaft spielt gegen Italien und gewinnt 12:0. Mit einem breiten Grinsen steht SIE auf und sagt zu IHM: „Das müsst ihr uns erst mal nachmachen!“ Bumm! Das hat gesessen.

Anfangs habe ich den Mädels eine Zeit lang beim munteren Gekicke interessiert zugesehen, wobei ich tapfer bis zum Abpfiff aushielt, darauf hoffend, den Trikottausch nicht zu verpassen. Dann aber musste ich enttäuscht zur Kenntnis nehmen, dass Sport-BHs den Brustpanzern mitteralterlicher Turnierkämpfer ähneln. Von da an wusste ich aus eigener Anschauung, dass dem Frauenfußball jegliche Attraktivität fehlt.

Und nun am Donnerstagabend auch noch das: Da holen die SpielerInnen von Bundestrainerin Silvia Neid den fünften EM-Titel in Folge und machen das, wovon Seeler, Beckenbauer und Völler nicht mal zu träumen wagten, einfach mal so zur Realität. Das geht doch nicht! Müssen die Frauen jetzt auch noch im Fußball besser als sein als wir Männer? Ich fordere zur Umsetzung der Gleichbehandlung der Geschlechter die Einführung einer Männerquote im Frauenfußball. Sagen wir, in jeder Damenmannschaft müssen – (Ha! Müsste es hier nicht korrekt Damenfrauschaft heißen???) mindestens drei SpielerInnen Männer sein. Aber das lässt sich wahrscheinlich nicht realisieren. Der deutsche Frauenfußball ist ohne Männer einfach erfolgreicher.

Im Namen der Genderbeauftragtin von jenanews.de gratuliere ich ganz herzlich und verbleibe mit sportlichen Grüßen,

 

Ihr Hartfried Ackermann!

 

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Foto: pixelio.de


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