Trekking und Wandern in den Kernbergen

Dieses Terrain scheint das Lieblingsgelände der Trekking- und Wanderschuhe meiner Frau zu sein. Sie liebt es, den Anstieg zum Fürstenbrunnen und weiter bis zum Steinkreuz im Rekordtempo zu absolvieren. Am besten mit dem Rucksack auf dem Rücken - ein wenig Obst und Mineralwasser für unterwegs; Handy und Taschenlampe für den Notfall parat. Derart ausgestattet, als wolle sie den Mount Everest über die Nordroute erstürmen, macht sie sich regelmäßig auf den Weg. Inmitten der Natur bekomme sie den Kopf frei, sagt sie. Und außerdem sei die Bewegung gut für die Figur.
Das Wandern entdeckte sie quasi über Nacht für sich. Eine ihrer Kolleginnen suchte eine Verbündete beim Kampf gegen überflüssige Pfunde. Wandern sei die gesittetere Alternative zum Joggen, und zu zweit sei vieles leichter. Und überhaupt könne man sich beim Wandern aristocrat pokies auch „viel besser über alles unterhalten.“
Meine Frau dachte zunächst praktisch: Für dieses Vorhaben mussten neue Schuhe gekauft werden. O-Ton: „Oder soll ich etwa barfuß geh’n?!“ Denn was bei Frauen der Normalzustand ist („Ich habe keine Schuhe!“) stimmte in diesem Fall sogar: Sie hatte tatsächlich kein passendes Schuhwerk für Trekking und Wandern. Online geordert, überbrachte der Postbote (übrigens ganz ohne zu schreien) wenig später die bestellten Schuhe und von da an hatte ich regelmäßig Freizeit, wenn meine Frau mit ihrer Kollegin durch die Kernberge wanderte.

Ich hatte also Zeit für Dinge, die wir Männer mögen: Fernsehen, Computerspiele, Sportzeitung lesen - alles Dinge, bei denen man sich nicht groß bewegen muss. Dann aber ließ der Enthusiasmus bei der Kollegin meiner Frau nach. Immer öfter sagte diese die geplante Tour Richtung Steinkreuz und Saalehorizontale ab. Doch meine Frau mochte nicht allein losziehen. „Am Ende gibt’s da oben Wölfe!“, war ihr K.O.-Argument, dessen ich mich nicht verschließen konnte. Also kaufte auch ich mir (im Geiste murrend) Trekkingschuhe und war fortan der schweigsame Begleiter meiner Frau auf deren Touren oberhalb Jenas.
Wie war das noch mal? Es gibt kein schlechtes Wetter? Ich könnte weinen vor Glück!
Text: Hartfried Ackermann
Foto: wikipedia.org