Best Western Hotel Jena startet Spendenaktion zugunsten des Jenaer Tafel e.V.

So werden alle Gäste des 4-Sterne-Hotels in den nächsten sechs Monaten um eine kleine Spende zugunsten des Vereins gebeten. Diese wird auf der Rechnung gesondert aufgeführt und ist damit für die Spender steuerlich absetzbar. Die zusammengekommene Spendensumme wird am Ende der Aktion vom Best Western Hotel verdoppelt. Anfang Dezember wird der Erlös dann dem Verein übergeben.
Der Jenaer Tafel e.V. besteht aus ehrenamtlichen Mitarbeitern und unterstützt Mitmenschen, denen die finanzielle Grundlage zur Selbstversorgung fehlt. Nahezu 1000 Einwohner unserer Stadt werden wöchentlich mit Lebensmitteln, Textilien und Gebrauchsgegenständen versorgt. „Seit der Einführung von Harz IV ist der Anteil der Bedürftigen um 2/3 gestiegen“, so Jürgen Bromme, Vorsitzender der Jenaer Tafel e.V. „Wir stoßen an unsere Grenzen. In diesem Quartal stehen bereits 50 weitere Bedarfsgemeinschaften auf der Warteliste.“
Die Bedingungen im momentanen Domizil des Vereins in der Seidelstraße sind katastrophal. So fehlen die Voraussetzungen um die Hygienevorschriften einzuhalten, es gibt keine Lagermöglichkeiten für verderbliche Lebensmittel. Die Mitarbeiter und Bedürftigen müssen während der Verteilung der Hilfsgüter im Freien Kälte und Regen über sich ergehen lassen. Die Kleiderkammer platzt aus allen Nähten.

Jens Mende (Best Western Hotel Jena) und Jürgen Bromme vom Jenaer Tafel e.V. (von links)
Der Verein konnte die Stadt Jena gewinnen, im Erbpachtverfahren ein neues Objekt mit Umbaugenehmigung zur Verfügung zu stellen. Darüber herrscht Freude, doch die voraussichtlichen Umbaukosten des Gebäudes in Jena-Lobeda belaufen sich auf ca. 850 Tausend Euro. Geld das erst einmal aufgebracht werden muss. Die Tafel will rund 100 Tausend Euro an Eigenleistungen erbringen, hofft auf Spenden und Fördermittel.
Ein entsprechender Antrag liegt der Stadt vor und befindet sich noch in der Schwebe. Falls dieser nicht bewilligt werden sollte, ist die Lage ernst. Momentan sind dem Verein die Hände gebunden, es können noch keine Ausschreibungsmaßnahmen anlaufen, da dies gegen den Fördermittelvertrag verstoße würde.
„Wir sind ein reiches Land“, erklärte Jens Mende, Zuständiger für den Marketingbereich des Best Western Hotels Jena und einer der Initiatoren der Hilfsaktion, „und wenn in einer reichen Gesellschaft nicht sichergestellt werden kann, dass die Grundbedürfnisse eines jeden Menschen, wie Essen, Wohnen und Kleidung gedeckt werden können, so ist dies ein Armutszeugnis.“
Text und Foto: Conny Ackermann